Ecclefechan -
Kibblesworth
Erst ging es auf
unserer Reise grob nach Norden, dann nach Westen und weiter nach Süden. Da
fehlt also nur noch der Weg nach Osten. In Vorbereitung unserer leider bald
anstehenden Abreise wieder zurück aufs Festland, wollten wir heute den Wechsel
von der Westküste zurück an die Ostküste Englands antreten. Doch bevor es zum
nächsten ausgesuchten Campingplatz gehen konnte, sollten noch ein paar
Souvenirs besorgt werden.
Während unseres
bisherigen Urlaubs hatten wir anfangs noch nicht daran gedacht, dann nicht den
richtigen Laden gefunden und nun waren wir im Begriff Schottland ohne Souvenirs
zu verlassen. Doch unterwegs hatten wir mehrfach verschiedene schöne Aufkleber
für den Besuch dieses Landes auf Motorrädern oder Autos entdeckt. Einige hatten
uns nicht gefallen, aber es waren auch ein paar Tolle und Witzige mit dabei. Da
stellt sich uns nur die Frage: Finden wir die dann auch in England? Davon waren
wir eher nicht so überzeugt, somit kam uns die Idee, noch auf der schottischen
Seite unser Glück zu versuchen.
Nachdem wir wieder einmal alles gepackt hatten, saßen wir auch schon auf den
"Sätteln" und fuhren ein paar Kilometer weiter in Richtung Grenze.
Bei der Streckenplanung hatten wir gesehen, dass wir vor dem Grenzübertritt
noch durch eine kleine Stadt fahren könnten. Somit fassten wir den Entschluss
in dieser Stadt nach Souvenirs auf die Suche zu gehen oder doch besser zu
fahren. So führte uns die Routenplanung nicht direkt auf die Autobahn, sondern
es ging noch auf der Landstraße in Richtung Grenze.
Zuerst fuhren wir
einfach mal so in die Stadt Gretna hinein, um die Einkaufsmeile zu finden. Vor
einem Laden hielten wir auf einem freien Parkplatz an und schauten uns um.
Irgendwie gab es hier nicht so viele Läden, daher fragten wir einen Passanten.
Der Tipp des Passanten war eine Art Museum in Gretna Green. Gretna Green ist
ein anderer Ort direkt neben Gretna. Also fuhren wir wieder ein Stück weiter,
doch erst einmal tanken. Dort gab es nicht nur Benzin, sondern auch andere Kleinigkeiten,
jedoch keine Aufkleber. Direkt gegenüber konnten wir ein großes Outlet-Center
erkennen. Das sollte unser nächster Stopp werden.
Dort fanden wir eine
Touristen-Information, doch auch hier gab es nicht die richtigen Aufkleber für
uns. Immerhin fanden wir ein paar Postkarten. Danach inspizierten wir den
Lageplan des Outlet Centers und gingen noch ein oder zwei Läden ab, um auch dort
unsere Suche fortzusetzen. Dabei hatten wir zumindest Glück und konnten einen
schottischen Fanfarenzug erleben, doch auch die Suche nach Souvenirs und
Aufklebern verlief wieder negativ. Elly wollte dann eigentlich eher weiter auf
unserer heutigen Strecke fahren, doch ich konnte sie noch überreden einen
letzten Versuch zu starten und so den kurzen Abstecher zurück zu fahren, um
dieses Museum in Gretna Green noch zu versuchen.
Weit mussten wir ja
nicht fahren, um unsere Motorräder auf dem ausgeschilderten Parkplatz
abzustellen. Die erste Anlaufstelle war hier auch erst mal die Übersichtstafel,
um zu schauen, was denn hier alles an Läden versammelt ist. Dabei stellten wir
fest, dass dieses Museum eine ehemalige Mühle war. Doch diese Mühle ist heute
nur noch ein Museum und eine Pilgerstätte für Verliebte.
Denn hier konnten Paare damals wie auch heute heiraten, auch wenn ihre Eltern
dagegen waren. So war gerade heute wohl wieder eine Hochzeit hier angesiedelt
und wahrscheinlich konnten wir auch noch eine Verlobung beobachten. Was für ein
passender Zufall auf unserer Hochzeitsreise. Und unser Glück war noch größer,
denn hier wurden wir auch in Bezug auf unsere Suche nach Souvenirs mehr als
fündig.
So hatte also unsere
Odyssee bei der Suche nach Souvenirs endlich ein Ende und wir konnten uns auf
den Weg zum nächsten Campingplatz machen. Doch noch waren wir nicht dort und
der Weg führte uns noch einmal am Hadrian's Wall vorbei und zwar auf voller
Länge zumindest so weit die Straßen daran entlang gebaut waren. Am ersten
Wegweiser machten wir auch gleich einen Schlenker, um mal zu sehen, was es denn
hier zu sehen gab. Doch diese Stelle dient wohl eher als Startpunkt für
Wanderungen entlang des Hadrian's Wall. Nach einem kurzen Abstecher in den Shop
setzten wir uns schon wieder auf die Motorräder, um einen uns schon bekannten
Punkt anzusteuern.
Am Housesteads waren
wir ja schon auf dem Weg nach Schottland vorbeigekommen und hatten uns
entschieden, den Eintritt zu sparen und vor allem die Zeit für die Weiterfahrt
zu nutzen. Doch heute waren wir schon am frühen Nachmittag wieder hier und
gönnten uns dann doch den Eintritt, um so auch nicht nur die Überreste der
Römer zu betrachten, sondern auch noch zwei Geocaches zu suchen und hoffentlich
auch zu finden. Dieses Mal war es noch voller auf dem Parkplatz, doch für zwei
"schmale" Motorräder gibt es immer eine kleine Lücke. Noch schnell
die Fotoapparate geschnappt und die Tickets bezahlt, dann ging es auf den
Fußweg zum Hadrian's Wall.
An der Befestigung von Housesteads gingen wir zuerst vorbei,
um zwei Geocaches hier zu suchen. Dabei genossen wir den Blick auf den
Wall und was dort nach so langer Zeit immer noch deutlich zu erkennen ist. Auch
wenn schon vieles verfallen und vielleicht auch als Baumaterial
"missbraucht" wurde, so kann man die Spuren doch nicht übersehen. Den
ersten Cache fanden wir recht schnell und konnten ihn loggen ohne das Muggel in
der Nähe waren. Beim Zweiten waren wir in einem kleinen Wäldchen etwas blickgeschützter.
Das war aber gar nicht notwendig. Es waren zwar einige Wandermuggel entlang des
Walls unterwegs, aber wir haben wohl eine Lücke im Strom der Wanderer erwischt.
Nun war Zeit, um wieder zu den Ruinen von Housesteads
zurückzukehren und in die engen Gassen zwischen den Gebäuden einzutauchen. Wir
schlenderten also durch die schmalen Straßen und informierten uns über die
verschiedenen Aufgaben der Gebäude und die Aufteilung der Anlage. So tauchten
wir ein wenig in die vergangenen Zeiten ein und konnten uns vorstellen, wie es
hier früher zur Römerzeit einmal ausgesehen haben könnte.
Doch bald mussten
wir uns wieder von den Ruinen trennen, denn bis zu unserer nächsten
Übernachtungsmöglichkeit standen noch mindestens 65km und ein wenig
Ungewissheit dazwischen.
Aus der Ungewissheit
wurde nach etwas mehr als einer Stunde und einigen Kurven dann zum Glück
Gewissheit, dass wir nicht weiter fahren müssen und einen anderen Campingplatz
suchen. So konnten wir uns hier für die letzten zwei Nächte in England
einquartieren. Strom war hier kein Problem, nur freies Internet gab es nur im
kleinen Pub des Campingplatzes. Das schadete aber auch nicht wirklich, denn wir
wollten ja nicht die ganze Zeit nur im Zelt hocken.
Los ging es also mit
der Platzierung der Motorräder, dann kam natürlich das Zelt dran. Nachdem alles
wieder häuslich eingerichtet war, wurde noch eine Abendmahlzeit zubereitet.
Jetzt war es spät genug, um noch ein paar Stunden freies Internet zu nutzen.
Wir mussten ja noch etwas für den morgigen Tag in Erfahrung bringen, so dass
wir diesen Tag auch genießen können.